Die Zukunft beginnt jetzt! Und besonders wenn es um den Beruf und Ausbildungsmöglichkeiten geht, ist es kaum zu früh, Angebote zu schaffen und Orientierung anzubieten.
Dank der Initiative Sekundarstufe I (INISEK I) haben unsere Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Königs Wusterhausen das gesamte Schuljahr über Projekte, die Informationen zum weiten Feld der Berufsangebote bieten.
Die erste Begegnung mit dem Thema Berufe in der Sekundarstufe I bietet in der 7. Klasse die sogenannte Potenzialanalyse. Schon im Februar diesen Jahres hatten interessierte Eltern und Lehrer die Möglichkeit zu erfahren, wie die Gestaltung der Potenzialanalyse gedacht ist. Für Fragen und Antworten kam Frau Hoffmann, die Verantwortliche für die Berufsorientierung an der FAW gGmbH, zu uns nach Königs Wusterhausen und präsentierte den Eltern umfassend das Konzept der Veranstaltung.
Der Ablauf: Zwischen Verkaufsgespräch und Regalaufbau
Über zwei Tage hinweg können die Jugendlichen außerhalb der Schule unterschiedliche Berufsfelder kennenlernen und sich selbst in ihren sozialen und persönlichen Kompetenzen erproben. In kleinen Arbeitsgruppen von etwa vier Schülern haben die 7. Klässler die Möglichkeit, Einblicke in verschiedene Branchen zu erlangen. Dabei durchläuft jeder Schüler und jede Schülerin jede Station.
Am ersten Tag durchlaufen alle Schülerinnen und Schüler mehrere Stationen, die ca. eine Unterrichtsstunde lang ausgetestet werden. Angefangen beim Kampf zu zweit, ein Pflegebett zu beziehen, bis hin zum höflichen Platzieren eines Gastes als Kellner, ist für jeden etwas dabei. Die handwerklich Begabten erfreuen sich beim Aufbauen von Regalen. Die kreativen Köpfe leben sich beim Farbemischen aus. Um Zahlen und Fakten geht es bei der Station Kassenbuch, bei der Einnahmen und Ausgaben im positiven Verhältnis stehen sollten. Freude machte auch der Verkauf von Obst und Gemüse mit einem kurzen Kundenberatungsgespräch.
Nach jeder Station schätzen die etwa 13-Jährigen ihre eigene Leistung ein und begründen diese kurz. Parallel erfolgt die schriftliche Beobachtung der Stationsbetreuer, die mit jedem Schüler ein ausführliches und neutrales Feedback am nächsten Tag führen.
Am zweiten Tag wird es dann lockerer. Während eine Gruppe sich für eine Stunde in der Werkstatt dem Bemaßen widmet, baut eine andere Gruppe ein Luftballonbett, das schlussendlich sogar persönlich von den Schülern auf seine Funktionalität und Stabilität getestet wird. Denn der oder die Leichteste dürfen probeliegen. Einzeln geht es dann für jeden in sein individuelles Auswertungsgespräch mit einem Betreuer. So kann sich jeder einmal außerhalb von Schule ohne Leistungsmessung mit den eigenen Stärken auseinanderzusetzen. Eine andere Gruppe nutzt derweil die Zeit, um eine tolle selbstgestaltete Collage zu ihrem (Wunsch-) Beruf zu entwerfen.
Mit einem Zertifikat für die Dokumentation im Berufswahlpass gehen die Jugendlichen nach den zwei Tagen mit einem Stück mehr an Praxiserfahrung wieder zurück in den Schulalltag.
Ziele der Potenzialanalyse
Auch wenn es nur zwei sehr kurzweilige Tage für die Schüler sind, so können sie dennoch ein klein wenig „Arbeitswelt-Luft“ schnuppern und sehen, dass nicht nur ausschließlich schulische Leistungen von Bedeutung sind. Denn Kommunikationsfähigkeit, Zusammenarbeit im Team, höfliche Umgangsformen, sorgfältiges Arbeiten und Verantwortungsbewusstsein sind als Schlüsselqualifikationen mindestens genauso wichtig.
Lucia Frombeck
stellvertretende Schulleiterin
Weitere Eindrücke zur Potentialanalyse unserer 7. Klassen: