Lesung und Zeitzeugengespräch mit Überlebenden des KZ-Außenlagers Königs Wusterhausen und deren Angehörigen
Am 12. November 2018 waren in unserer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Königs Wusterhausen Menschen zu Gast, die gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 10 und 11 auf ein dunkles Kapitel in der Historie der Stadt Königs Wusterhausen zurückblicken, um daran anschließend mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Initiiert wurde die Lesung an unserer Schule durch den Geschichtslehrer und stellvertretenden Schulleiter, Herrn Rietzl.
Hintergrund: Bis 1945 existierte in unmittelbarer Nähe zum Güterbahnhof Königs Wusterhausen ein KZ-Außenlager in der Stadt.
Zeitzeugen reisten extra nach Deutschland
Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe im Zuge des Treffens mit den Überlebenden vom 1. bis 15. November 2018 ist es gelungen, einige der letzten Zeitzeugen aus dieser bewegenden Zeit nach Königs Wusterhausen einzuladen. Diese reisen am 7. November 2018 aus Israel und Wien an. Federführend ist der Verein Kulturlandschaft Dahme-Spreewald e. V. 2012 um die Vorsitzende Irmtraud Carl.
Neben einer Ausstellung in der Kirche Zeuthen, Filmvorführungen, einer Kranzniederlegung und Diskussionsrunden wurden auch Lesungen aus dem aktuell erschienen Buch „Guten Abend, Schöne – Vertreibung — Flucht — Ankunft — Integration“ geboten. In diesem Buch kommt auch Frau Elda Fagot zu Wort. Ihr Mann, Herr Dr. Richard Fagot, erlebte das KZ-Außenlager als neunjähriger Junge bis zur Befreiung im Jahre 1945.
Den Schülerinnen und Schülern bot sich die einmalige Gelegenheit, aus erster Hand zu erfahren, welche Lebensgeschichten sich hinter den Insassen verbergen, was sich in dem Lager zugetragen hat und Fragen wie „Wie haben Sie den Holocaust (üb)erlebt?“, „Wie sind Sie mit den Erfahrungen im Dritten Reich umgegangen?“ oder „Wie sehen Sie die heutige Entwicklung in Deutschland?“ zu stellen.
Nach der Einführung durch einen Filmbeitrag schloss sich die Lesung einiger Auszüge aus dem neu erschienenen Buch durch Frau Fagot an. Die Schülerinnen und Schüler kamen danach mit den Gästen ins Gespräch.
Sichtlich beeindruckt und berührt waren die Zuhörerinnen und Zuhörer über das, was insbesondere Herr Fagot über seine Zeit in den Konzentrationslagern Königs Wusterhausen und Ravensbrück erlebte.
Wir danken vor allem Frau Carl sehr für ihr Engagement und hoffen auf eine weitere Zusammenarbeit bei Projekten dieser Art. So kann Geschichte bedeutsam und erfahrbar für die Schülerinnen und Schüler werden.
Herr Patzer
Schulleiter